ORT: Berlin, Deutschland | GRÖSSE: 4,7 ha | TEAM: SMAQ, Man Made Land, Barbara Schindler | AUSLOBER: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen | WETTBEWERB: 1. Preis, 2020
Die vorgeschlagene Bebauung arbeitet die historische Differenz zwischen der ehemaligen Kasernenanlage und der gründerzeitlichen Blockrandbebauung heraus. Es bleibt erkennbar und spürbar, wie die Zeitschichten und Stadtplanungsphasen aufeinander eingewirkt haben. Der klassische Berliner Block wird im Quartier geöffnet und bekommt eine Orientierung zu seiner Mitte hin. Die neuen Häuserreihen entlang der charakteristischen Fünfeck-Geometrie adressieren die Öffentlichkeit im Quartier.
Das zentrale Angebot an die städtische Öffentlichkeit besteht in der Etablierung eines klimawirksamen, offenen Raums, der zur Begegnung aller Gruppen einlädt und die Nachbarschaften mit einbezieht. Diese Grüne Fuge öffnet als kommunaler und kooperativer Gartenraum den Block und bietet vielfältige Formen zur Nutzung und Aneignung.
Eine zweite Orientierung bildet die Mittelachse der Kasernenanlage mit einem Wohnhochhaus als weithin sichtbares Zeichen. Auf dieser Linie bildet sich eine Sequenz von Plätzen, vom Finanzamt über die Adlerhalle bis zum „Quartiersforum“ im Herzen des Quartiers mit sozialen Funktionen in den ehemaligen Reithallen.
Die bestehenden Stallgebäude der Kaserne sind eine entscheidende Ressource für eine Vielfalt an Nutzungen. Es sind die Nischen, die nicht alle vorweg programmiert werden müssen, um ein Wachsen und eine Ausdifferenzierung des Quartiers prozesshaft zu ermöglichen. Das Prinzip der Zukunftsoffenheit und flexiblen Programmierbarkeit wird auch in den Neubauten etabliert. Gemeinwohlflächen werden mit Waben-Nutzungen weiter ausdifferenziert. Dabei fungiert die aktive, offene und dynamische Ebene des Erdgeschosses über das Quartier hinweg wie eine physische Austausch-Plattform für nicht vordefinierte Synergien.
Die Freiräume durchweben das gesamte Areal und bieten vielfältige Aneignungsmöglichkeiten. Das Innere des Quartiers ist autoarm und durch die vielen Freiräume fußgänger- und fahrradfreundlich erschlossen. Die Freiräume wirken darüber hinaus als klimawirksame Infrastruktur des Viertels. Hierbei ist das integrierte Regenwassermanagement von besonderer Bedeutung, durch welches das Regenwasser als Ressource betrachtet wird. Eine weitere infrastrukturelle Säule bildet die Gehölzstruktur aus, um die notwendige Begrünung und Beschattung zu gewährleisten. Der Freiraum wird nur mit dieser Grundinfrastruktur ausstattet und in einem demokratischen Prozess, mit den NutzerInnen ausgestaltet bzw. an sie übergeben.
LOCATION: Berlin, Germany | SIZE: 4.7 ha | TEAM: SMAQ, Man Made Land, Barbara Schindler | CLIENT: Senate Department for Urban Development and Housing | COMPETITION: 1st prize, 2020
The proposed development elaborates the historical difference between the former barracks complex and the Wilhelminian block perimeter development. It remains recognizable and tangible how the layers of time and urban planning phases have interacted. The classic Berlin block is opened up in the quarter and given an orientation towards its core. The new rows of houses along the characteristic pentagonal geometry address the public in the quarter.
The central proposal to the urban public is the establishment of a climate-effective, open space that invites all groups to meet and incorporates the neighborhoods. This Green Fugue opens up the block as a communal and cooperative garden space, offering multiple forms of use and adoption.
A second alignment is formed by the central axis of the barracks complex with a high-rise residential building as a visible landmark from a distance. On this line, a sequence of squares is formed, from the tax office to the Adlerhalle to the „Quartiersforum“ in the heart of the quarter, with social functions in the former riding halls.
The existing stable buildings of the barracks are a critical resource for a variety of functions. It is these niches that do not all need to be programmed in advance, allowing the neighborhood to grow and differentiate in a processual manner. The principle of openness to the future and flexible programmability is also established in the new buildings. Common areas will be further differentiated with honeycomb uses. Here, the active, open and dynamic first floor level functions across the neighborhood like a physical exchange platform for non-predefined synergies.
The open spaces weave through the entire site and offer a variety of opportunities. The interior of the neighborhood is low-car, and pedestrian and bicycle friendly due to the many open spaces. In addition, the open spaces act as a climate-effective infrastructure for the neighborhood. Here, the integrated stormwater management is of particular importance, through which rainwater is considered a resource. Another infrastructural pillar is formed by the woody structure providing necessary greenery and shade. The open space is equipped with basic infrastructure, either designed in a democratic process with the users or transferred to them.
Konzeptdiagramm
Die neue Mittelachse: Kiezhof “Austausch”platz
Freiraumstruktur, öffentliche und private Spielflächen
Lageplan
Grüne Fuge
Bäume: Erhalt, zu fällen und neu